Freitag, 3. Oktober 2014

val bregaglia


nun, um dort weiterzuerzählen, wo ich am montag aufgehört hatte - während sie, liebe blogleserin, vielleicht ihr bücherregal auf der suche nach ausgeliehenen reiseführern und karten durchforstet haben, haben wir ein paar tage im bergell verbracht. mit den karten natürlich, die fanden sich nämlich ganz kurz vor der abreise auf einem bücherregal, auf dem sie bereit gelegt worden waren. ein internes kommunikationsproblem führte dazu, dass sie für die falschen karten gehalten und so bei der weiteren suche einfach übersehen wurden...falls sie sich jetzt fragen, wie man karten zunächst bereitlegen und dann für jahrelang verschollen halten kann, kann ich nur sagen, ja man kann, wenn man nebenbei auch noch taschen für zwei kinder und alles für eine ausstellung 70 kilometer von zuhause entfernt packen soll. als viel schlimmer hat sich im laufe der verschiedenen abreisen erwiesen, dass wir nicht genügend zahnpastatuben vorrätig hatten, dass jeder eine mitnehmen konnte (und noch eine für den zuhause weilenden lehrling übrig war).

immerhin waren das alles nur kleine pannen, und so starteten wir, nachdem wir noch den mittleren zum bahnhof gebracht hatten, am montagmorgen gegen zehn  in richtung süden. über lenzerheide, julierpass zuerst einmal bis maloja. da hatte ich neben dem beantworten von ein paar mails und dem schreiben der beiden blogposts über die ausstellung einen segantini-weg entdeckt.


das ehemalige wohnhaus segantinis haben wir dann auch schnell entdeckt, das museum war leider zu, und der weg so schlecht angeschrieben, dass wir ihn nicht gefunden haben, zufällig kamen wir zwar an zwei stationen vorbei, aber eigentlich führte unser weg zu den gletschermühlen, auch ein netter spaziergang.


unterwegs fanden wir ganz viele solcher benagter zapfen, und fragten uns, was das wohl sei? und natürlich auch, wer da wohl genagt hat?


nach zwei stunden spaziergang und einem wunderbaren blick vom turm ins bergell und zurück auf die seen im oberengadin fuhren wir weiter, ganz bis an die grenze zu italien.


dort hatten wir ein zimmer reserviert, in der hoffnung, dort auch essen zu können. die wirtin schickte uns aber dann zum essen über die grenze nach italien, zu einem ristorante-pizzeria, in dem wir lecker insgesamt drei mal assen. (auch eine art der tourismusförderung...)

am dienstagmorgen starteten wir mit dem bus das tal hinauf mit dem plan, den panoramaweg in ganzer länge von casaccia bis soglio zu bewandern.


das wetter hätte gerne ein wenig freundlicher sein können, aber immerhin gab es panorama. und wir konnten unterwegs rasten. das erste bild ist dann auch auf diesem weg entstanden und zwar bei der einkehr an einem (dem einzigen!) kiosk an der strecke auf der alp durbegia. eine wandererin hat mir dieses fünfblättrige kleeblatt geschenkt  - einfach so, mit einem flotten spruch dazu, den ich leider nicht mehr ganz rekonstruieren kann.


nach knapp sieben stunden kamen wir langsamen wanderer, die auch noch dauernd pause machen müssen, oder fotografieren, oder irgendetwas sammeln oder die landschaft bewundern, oder auf die karte schauen, wie weit es noch ist, in soglio an. am anstrengendsten für uns war dabei der letzte abstieg hinunter ins dorf.


für den anderen tag war regen angesagt, darum hatten wir noch kein festgelegtes programm, wanderten dann aber nach dem frühstück bei doch gar nicht so schlechtem wetter einfach mal los, das tal hinauf, über kastanienselven und weiden bis bondo und dann weiter nach promontogno. dort nahmen wir einen alten weg hinauf zum castello, das aus einer kirche und einem turm besteht. dort assen wir zu mittag und trödelten noch ein bisschen herum. 


und weil unsere landkarten ja aus einer zeit sind, in der es noch keine moderne umgehungsstrasse gab (immerhin war 1974 der motorisierte verkehr in graubünden überhaupt erst seit 49 jahren erlaubt) verfransten wir uns bei der wahl des weiteren weges ein wenig. weil das wetter sich auch noch zierte wählten wir zum schluss den weg zurück nach promontogno, zur bushaltestelle, mit der idee, am nachmittag noch nach chiavenna zu fahren. 


 klarerweise wurde da natürlich das wetter besser, aber zum bummeln ist sonniges wetter ja auch nicht verkehrt. wir bummelten durch die gassen, tranken capuccino, kauften ein paar spannende lebensmittel ein, bummelten weiter, tranken noch ein gläschen wein und machten uns dann wieder auf den weg ins bregagliatal.


 der nächste tag, leider unser abreisetag war dann aber wirklich ein richtiger sonnentag. klar braucht die sonne um diese jahreszeit ein bisschen länger, aber als wir hier mehr zufällig als beabsichtigt auf den unteren und weit besser erhaltenen plattenweg trafen, war es richtig warm.


 wieder wanderten wir durch soglio durch und dann durch die kastanienwälder oberhalb von castasegna zurück zum auto.


natürlich nicht ohne dem grossen wasserfall mit fussgängertunnel eine besuch abzustatten. zurück gings dann über chiavenna (ohne frische nudeln zu kaufen, weil italienische öffnungszeiten gelten landesweit) und den splügenpass zurück nach hause.

und während ich noch so am herumtippen an diesem post bin, ist auch die tochter aus dem herbstferienlager zurückgekehrt, steht unter der dusche und hat schon auf dem heimweg einen kleine abriss über die ferienwoche gegeben. ich glaub ich geh dann mal die waschmaschine füllen...




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