Sonntag, 29. Mai 2016

mermaiding - gute und schlechte erfahrungen...

kurz vor jahresende 2015 erfüllte sich die tochter einen grossen wunsch: mit ihrem gesparten geld kaufte sie sich eine meerjungfrauenflosse. das ist eine monoflosse - also eine flosse für beide füsse - und ein entsprechendes kostüm, das aus einem bikini und einem fischschwanz, der über die flosse und beide beine bis zur taille hochgezogen werden kann, besteht.
sie bestellte ihre bei magictail - und da wurde dort wohl noch ein bisschen mit dem material experimentiert, denn die erste flosse musste bereits nach zwei mal schwimmen ersetzt werden. eine reklamation war aber garnicht notwendig, die neue flosse kam bereits per post, bevor wir die kaputte beanstanden konnten - ein fast genialer kundenservice also. wenn wir vorab noch ein mail bekommen hätten, dass die flosse ausgetauscht würde, wäre es noch genialer gewesen - leider ging die flosse der tochter über die weihnachtsfeiertage kaputt und wir wussten nicht, dass bereits eine neue unterwegs war!

nach zwei schwimmbadbesuchen hatte die tochter dann vorübergehend so ein bisschen den spass an der sache verloren - das erste mal ausprobieren alleine war ja noch ok gewesen, aber als sie sich dann endlich mit einer freundin mit flosse verabreden konnte, war ihre gerade kaputt... dazu kommt, dass es nicht in allen schwimmbädern erlaubt ist, mit der flosse zu schwimmen. glücklich können wir uns schätzen, dass mit dem schwimmbad in nussbaumen ein in solchen sachen eher liberales bad in unserer nähe liegt.

und damit auch die möglichkeit, an kursen im mermaiding ohne grosse anfahrten teilzunehmen!
mit der freundin gemeinsam suchte sich die tochter im fürhjahr einen workshop aus, an dem die beiden teilnehmen wollten, sicher hat auch das fotoshooting die beiden mädchen angezogen. aber da sie beide - in unterschiedlichen vereinen - zum schwimmtraining gehen, haben sie sich auch auf ein paar tricks und tipps zum schwimmen mit der flosse gefreut, denn so ganz einfach ist das auch für geübte schwimmerinnen wie die beiden 10 und 11 jahre alten mädchen nicht.
der im schwimmbad in nussbaumen angebotene workshop mit 90 minuten dauer kostet ohne flossmiete beim anbieter bubble swim 75 franken (ohne flossenmiete) und auch den hat sich die tochter wieder selbst zusammengespart. (da sie bereits geräteturnen und rettungsschwimmen trainiert, gehen solche "extras" nicht mehr so einfach aus dem familienbudget...)

also fanden wir uns gestern nachmittag im schwimmbad ein, ein paar minuten vor der offiziellen kurszeit, wie man es sich halt in unserem gastland gewöhnt ist. die kursleiterin traf dann auch einigermassen pünktlich und alleine ein. sie versammelte die kinder, fragte nach schimmkenntnissen (zwei kinder können noch nicht schwimmen? eines ist mit flügeli gekommen?), fing an flossen auszuteilen an alle, die flossen leihen wollten (sechs von zehn kindern), während die drei bereits beflossten kinder schon mal ins wasser gingen. immerhin waren auch schon zwanzig minuten der kurszeit fast um.
da wir unsere tochter auch schon alleine ins schwimmbad gehen lassen und davon ausgehen können, dass sie sich sicher im wasser bewegen kann, verliessen wir eltern die schwimmhalle um im aussenbecken selbst ein bisschen zu schwimmen.
als wir nach einer guten halben stunde wieder zurück in die schwimmhalle kamen, war das versprochene fotoshooting bereits im gange. die kursleiterin, immer noch alleine, machte selbst die fotos von jeweils einzelnen kindern , während die kinder sich im ganzen schwimmbecken aufhalten durften. das schwimmbad war zu diesem zeitpunkt bereits für andere besucher geschlossen.
die mädchen erzählten uns, dass sie bis zu diesem zeitpunkt nichts gezeigt bekommen hätten, keine gemeinsamen aktionen oder eine einführung oder auch nur irgendeine anleitung stattgefunden hätte. einige der jüngeren kinder hatten das schwimmbad auch schon verlassen.
der bademeister des schwimmbads sprach uns dann auch noch an und fragte uns nach unseren beobachtungen und auch danach, über was wir mit den beiden mädchen gesprochen hätten. er äusserte sein bedauern über den wenig sinnvollen workshop und die befürchtung, dass davon etwas auf sein bad zurückfallen könne und sprach es aus: "abzocke" sei der kurs in seinen augen.
dem ist wenig hinzuzufügen, ausser vielleicht der sache mit der fehlenden aufsicht, die hier wohl dankenswerterweise der besorgte bademeister übernommen hat, um grösseren schaden abzuwenden.

das also die schlechte erfahrung, die ich hier vor allem aufschreiben wollte, um sie anderen zu ersparen.

und die war vielleicht um so gravierender, weil unsere tochter vor ein paar wochen bei einem besuch im schwimmbad ins gespräch mit der kursleiterin einer anderen meerjungfrauenschwimmschule kam und von ihr ganz lieb eingeladen wurde, doch einmal zum schnuppern in ihren kurs zu kommen. dort war sie nun bereits zwei mal und hat grossen spass am training, das man auch ruhig so nennen darf: zuerst wird eingeschwommen, ohne flosse, dann mit flosse geübt, die kursleiterin baut kleine wettkämpfe ins training ein (wer kann am weitesten tauchen?) und korrigiert die haltung der kinder (unter denen übrigens auch jungs sind) und am schluss wird auch wieder ausgeschwommen. kein wunder, die schwimmlehrerin hat auch schon bei der slrg trainiert.
die übungsstunde geht offiziell 45 minuten (was mit der kraftraubenden monoflosse auch reicht), kostet ohne flossenmiete 21 franken und ist damit absolut ihr geld wert. auch diese schwimmschule ist im netz vertreten, sie heisst atlantisswim - und klar, auch hier gibt es den ganzen meerjungfrauenirrsinn, aber eben auch vernünftige anleitung und verantwortungsvolle begleitung der kinder, zumindest so weit ich das beurteilen kann.


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