Dienstag, 31. Mai 2016

gärten der welt


da unser garten gerade weniger ein ort der sehnsucht und inspiration, als des endlosen schuftens ist...


... und es sowieso am sonntag geregnet hat...




mit hineinnehmen in die ausstellung darf ich sie leider nicht, das fotografieren ist in der sonderausstellung nicht erlaubt, aber empfehlen möchte ich sie ihnen schon.

und zwar ausdrücklich als virtuelle reise durch die gärten der welt in raum und zeit. beginnend bei den symbolischen gärten des paradieses, dann historisch-chronologisch durch ägypten, mesopotamien und persien, weiter in den osten nach china, japan und korea reisend, um sodann den sprung nach europa vom mittelalter bis zur neuzeit zu machen, bewegt man sich durch die ausstellung. immer anhand einzelner, typischer, meist auch berühmter gärten wird das charakteristische der weltgegend oder epoche herausgearbeitet. und doch entdeckt man immer wieder auch ähnliches über grosse zeitliche und räumliche distanzen hinweg, wie zum beispiel die abgeschlossenheit des gartens gegen seine umgebung, die eigentlich nur selten durchbrochen wird.

mir kam der spruch in den sinn, der lange zeit meinem blog voranstand, jedenfalls solange er unter dem namen binimgarten firmierte:



was wir im garten suchen, ist die gegenwelt. der schönste ort auf erden. ein zaun gehört drum, allenfalls ein türchen ist erlaubt. dieser ort kann überall sein. manchmal ist er nur im kopf.

 ganz stimmig fand ich insgesamt den einsatz von elektronischen medien in der ausstellung - eine nette spielerei zum beispiel die möglichkeit, in den gärten des sennefer mit hilfe einer 3d-brille herumzuspazieren. 


von der Presseseite des Museum Rietberg: Gartenplan aus dem Grab des Sennefer
Ägypten, ca. 1400 v. Chr.
Zeichnung von Ippolito Rosellini, 1834
© Universitätsbibliothek Heidelberg

schon wesentlich pädagogischer die erklärungen zum hortulus conclusus aus sarnen an einem bildschirm vor dem eigentlichen teppich...


von der Presseseite des Museum Rietberg: Die Verkündigung an Maria im Hortus Conclusus
Wirkteppich (wahrscheinlich aus Zürich), 1554
Wolle, Leinen, Seide, Metallfäden, menschliches Haar
© Benediktiner-Kollegium Sarnen 


 ... und wirklich überraschend die art media installation des künstlers lee nam lee zum koreanischen garten der erquickenden reinigung - der leider ohne bild, das es aber auch nicht hätte wiedergeben können, wie lee nam lee acht historische tuschezeichnungen des gartens auf eine zauberhafte, sehr behutsame weise animiert und zu einer reise durchs jahr und zugleich den tagesablauf gemacht hat.

Sonntag, 29. Mai 2016

mermaiding - gute und schlechte erfahrungen...

kurz vor jahresende 2015 erfüllte sich die tochter einen grossen wunsch: mit ihrem gesparten geld kaufte sie sich eine meerjungfrauenflosse. das ist eine monoflosse - also eine flosse für beide füsse - und ein entsprechendes kostüm, das aus einem bikini und einem fischschwanz, der über die flosse und beide beine bis zur taille hochgezogen werden kann, besteht.
sie bestellte ihre bei magictail - und da wurde dort wohl noch ein bisschen mit dem material experimentiert, denn die erste flosse musste bereits nach zwei mal schwimmen ersetzt werden. eine reklamation war aber garnicht notwendig, die neue flosse kam bereits per post, bevor wir die kaputte beanstanden konnten - ein fast genialer kundenservice also. wenn wir vorab noch ein mail bekommen hätten, dass die flosse ausgetauscht würde, wäre es noch genialer gewesen - leider ging die flosse der tochter über die weihnachtsfeiertage kaputt und wir wussten nicht, dass bereits eine neue unterwegs war!

nach zwei schwimmbadbesuchen hatte die tochter dann vorübergehend so ein bisschen den spass an der sache verloren - das erste mal ausprobieren alleine war ja noch ok gewesen, aber als sie sich dann endlich mit einer freundin mit flosse verabreden konnte, war ihre gerade kaputt... dazu kommt, dass es nicht in allen schwimmbädern erlaubt ist, mit der flosse zu schwimmen. glücklich können wir uns schätzen, dass mit dem schwimmbad in nussbaumen ein in solchen sachen eher liberales bad in unserer nähe liegt.

und damit auch die möglichkeit, an kursen im mermaiding ohne grosse anfahrten teilzunehmen!
mit der freundin gemeinsam suchte sich die tochter im fürhjahr einen workshop aus, an dem die beiden teilnehmen wollten, sicher hat auch das fotoshooting die beiden mädchen angezogen. aber da sie beide - in unterschiedlichen vereinen - zum schwimmtraining gehen, haben sie sich auch auf ein paar tricks und tipps zum schwimmen mit der flosse gefreut, denn so ganz einfach ist das auch für geübte schwimmerinnen wie die beiden 10 und 11 jahre alten mädchen nicht.
der im schwimmbad in nussbaumen angebotene workshop mit 90 minuten dauer kostet ohne flossmiete beim anbieter bubble swim 75 franken (ohne flossenmiete) und auch den hat sich die tochter wieder selbst zusammengespart. (da sie bereits geräteturnen und rettungsschwimmen trainiert, gehen solche "extras" nicht mehr so einfach aus dem familienbudget...)

also fanden wir uns gestern nachmittag im schwimmbad ein, ein paar minuten vor der offiziellen kurszeit, wie man es sich halt in unserem gastland gewöhnt ist. die kursleiterin traf dann auch einigermassen pünktlich und alleine ein. sie versammelte die kinder, fragte nach schimmkenntnissen (zwei kinder können noch nicht schwimmen? eines ist mit flügeli gekommen?), fing an flossen auszuteilen an alle, die flossen leihen wollten (sechs von zehn kindern), während die drei bereits beflossten kinder schon mal ins wasser gingen. immerhin waren auch schon zwanzig minuten der kurszeit fast um.
da wir unsere tochter auch schon alleine ins schwimmbad gehen lassen und davon ausgehen können, dass sie sich sicher im wasser bewegen kann, verliessen wir eltern die schwimmhalle um im aussenbecken selbst ein bisschen zu schwimmen.
als wir nach einer guten halben stunde wieder zurück in die schwimmhalle kamen, war das versprochene fotoshooting bereits im gange. die kursleiterin, immer noch alleine, machte selbst die fotos von jeweils einzelnen kindern , während die kinder sich im ganzen schwimmbecken aufhalten durften. das schwimmbad war zu diesem zeitpunkt bereits für andere besucher geschlossen.
die mädchen erzählten uns, dass sie bis zu diesem zeitpunkt nichts gezeigt bekommen hätten, keine gemeinsamen aktionen oder eine einführung oder auch nur irgendeine anleitung stattgefunden hätte. einige der jüngeren kinder hatten das schwimmbad auch schon verlassen.
der bademeister des schwimmbads sprach uns dann auch noch an und fragte uns nach unseren beobachtungen und auch danach, über was wir mit den beiden mädchen gesprochen hätten. er äusserte sein bedauern über den wenig sinnvollen workshop und die befürchtung, dass davon etwas auf sein bad zurückfallen könne und sprach es aus: "abzocke" sei der kurs in seinen augen.
dem ist wenig hinzuzufügen, ausser vielleicht der sache mit der fehlenden aufsicht, die hier wohl dankenswerterweise der besorgte bademeister übernommen hat, um grösseren schaden abzuwenden.

das also die schlechte erfahrung, die ich hier vor allem aufschreiben wollte, um sie anderen zu ersparen.

und die war vielleicht um so gravierender, weil unsere tochter vor ein paar wochen bei einem besuch im schwimmbad ins gespräch mit der kursleiterin einer anderen meerjungfrauenschwimmschule kam und von ihr ganz lieb eingeladen wurde, doch einmal zum schnuppern in ihren kurs zu kommen. dort war sie nun bereits zwei mal und hat grossen spass am training, das man auch ruhig so nennen darf: zuerst wird eingeschwommen, ohne flosse, dann mit flosse geübt, die kursleiterin baut kleine wettkämpfe ins training ein (wer kann am weitesten tauchen?) und korrigiert die haltung der kinder (unter denen übrigens auch jungs sind) und am schluss wird auch wieder ausgeschwommen. kein wunder, die schwimmlehrerin hat auch schon bei der slrg trainiert.
die übungsstunde geht offiziell 45 minuten (was mit der kraftraubenden monoflosse auch reicht), kostet ohne flossenmiete 21 franken und ist damit absolut ihr geld wert. auch diese schwimmschule ist im netz vertreten, sie heisst atlantisswim - und klar, auch hier gibt es den ganzen meerjungfrauenirrsinn, aber eben auch vernünftige anleitung und verantwortungsvolle begleitung der kinder, zumindest so weit ich das beurteilen kann.


Samstag, 21. Mai 2016

eine fischtasche


nun ist die frühlingsfischpost zu ende gegangen. geblieben aber sind mir acht handgedruckte stoffe, plus zwei bonusstoffe! die wunderschönen drucke, die mit viel mühe und freude hergestellt worden sind, sind natürlich viel zu schade, um im schrank liegen zu bleiben. deshalb habe ich mich ganz schnell nach einem schnittmuster umgeschaut, um die stoffe zu verwenden.
für eine decke waren es mir ein bisschen zu wenig und auch die farbigkeit zu gleichförmig, darum verfiel ich auf die idee, eine tasche zu nähen.

ein einfaches schnittmuster sollte es sein, damit die einzelnen stoffe auch wirken konnten und darum fiel die wahl auf die reversible shoulder bag von sew diy


zuerst stellte ich eine fläche aus den einzelnen stoffen her - um es insgesamt ein bisschen abwechslungsreicher zu machen, habe ich einzelne stoffe auch zerschnitten.


das nähen ging verhältnismässig fix - jedenfalls im vergleich zum zusammenstellen der stoffflächen. eine kritische situation gab es, als ich die komplette tasche, die ich auch noch mit einer stabilen zwischenlage aus baumwollflanell versehen hatte, durch den träger wenden musste...


dann mussten nur noch die beiden böden eingenäht werden und schon war die tasche fertig. ich freue mich zur zeit an den bunten glasstecknadeln, die ich mal auf dem flohmarkt gekauft habe.


und so sieht die fertige tasche aus. auf der einen seite habe ich vor lauter freude über das passende, übrig gebliebene stück eine tasche aufgesetzt.


man sieht, auch innen überall fisch!


mit den gedruckten stoffen kam ja manchmal auch noch so allerhand nettes verpackungsmaterial oder sonstige handgemachte kleinigkeiten, die ich natürlich alle auch aufgehoben habe. so fand das band von martina schon verwendung um eher langweilige stellen in der  zusammengestellten fläche zu kaschieren.


und mit den garnen, die meist die stoffstücke zusammengehalten haben, kann ich noch einzelne fischformen durch stickerei betonen. die tasche ist also noch immer nicht ganz fertig, ich habe sie aber gestern schon mal zum spinntreffen ausgeführt!

Freitag, 20. Mai 2016

unser gemüse heute



salat, spinat, fenchel, radiesli - wenig, aber hei! alles auf unserem hof gewachsen! keine zukäufe in diesem frühjahr wie in den jahren zuvor und trotzdem gibt es immer noch was zu verteilen.
und vor lauter freude zeige ich ihnen auch noch ein paar bilder vom bauernhof. da ist es nämlich gerade auch sehr, sehr schön. 


der bauernhof, genauer gesagt der geisshof oberhalb von gebenstorf ist "unser" bauernhof in dem sinne, dass die gemüsegenossenschaft biocò, deren mitglied wir sind, dort ihr gemüse anbaut. der hof wird biologisch-dynamisch bewirtschaftet, er arbeitet also so, wie auch demeter produkte angebaut werden. aber unsere mitgliedschaft bei biocò bedeutet eben viel mehr als nur den wöchentlichen bezug eines gemüsekorbs für unsere küche - es ist, und das wird mir jetzt im dritten anbaujahr oft so recht bewusst, auch eine entscheidung für ein gesellschaftsmodell, das sich bewusst beschränkt im konsum. sicher macht das gemüse nur einen kleinen teil unseres konsums aus - aber hier konsumieren wir vor allem das was auf dem geisshof wächst. wächst mehr als wir in einer woche essen können, dann versuche ich, gemüse zu konservieren, durch einfrieren, einlegen, einkochen ... wächst weniger als wir für die woche brauchen, greife ich idealerweise auf diese vorräte zurück - oder kaufe auch mal etwas zu. im frühling zum beispiel spargel, die auf dem geisshof wohl nie wachsen werden.
ganz konsequent sind wir also nicht einmal in diesem kleinen teil unserer häuslichen wirtschaft, aber ein anfang ist gemacht.

Mittwoch, 18. Mai 2016

über pfingsten ...


war ja eigentlich eher schlechtes wetter angesagt, aber wir haben versucht, das beste draus zu machen. naja, am samstag hat das regenradar uns ein bisschen in die irre geführt - die tochter wollte noch für die veloprüfung üben und dabei wurden wir so richtig, richtig nass. glücklicherweise erst auf dem heimweg, die strecke selbst konnten wir zwei mal noch bei einigermassen vernünftigen bedingungen absolvieren. auf dem rückweg gingen wir dann noch nach der limmat schauen, die dann so aussah: 


grund genug also, den restlichen samstag zum einstimmen auf den feiertag zu nutzen.

und prompt war das wetter am pfingstsonntag auch gleich viel besser. wir nutzten den nachmittag (vormittags mussten mal wieder alle drei ministranten in der kirche erscheinen) zu einem ausflug zum cheisacherturm


wobei wir nicht gezielt zum turm gingen, sondern eigentlich nur dort eine runde spazieren gehen wollten und der turm seit ein paar jahren immer wieder relativ unvermutet für uns auftaucht. in den mittlerweile etwas älteren topographischen karten, die wir zum wandern benutzen ist er nämlich noch nicht verzeichnet und jedes mal wenn wir dort hin wollen, überlegen wir, ob das nicht da war, wo dieser neue turm jetzt sein müsste.


die rundumsicht reichte zwar nicht bis zu den alpen, aber dafür haben wir defintiv das meiste erkannt, was wir sahen. zum beispiel den rhein wie er sich richtung basel schlängelt.


oder den laubberg, unseren karfreitagswanderungsberg.


auf dem weiteren weg habe ich dann noch dieses foto gemacht und immer noch nicht nachgeschaut, um welchen strauch es sich da handelt - vielleicht weiss es ja hier jemand. ausserdem haben wir ausgiebig feldblumen gepflückt, endlich, ich hatte schon das gefühl, dass ich in diesem jahr keine wiesensträusse haben würde!

am pfingsmontag ist in deutschland mühlentag, grund für uns, im nahen ausland eine mühle als ausflugsziel auszusuchen. zuerst machten wir aber auch wieder eine kleine runde zu fuss, entlang der sauschwänzlebahn,


... bevor wir kurs auf die museumsmühle im weiler nahmen.


in der mühle herrschte ein riesiger besucherandrang, drei personen führten gleichzeitig gruppen durch die mühle und erklärten die technischen einrichtungen und die bedingungen, unter denen früher hier gearbeitet wurde.

die mühle wurde erst vor wenigen jahren restauriert, oder wahrscheinlich eher schon rekonstuiert. der teil, der besuchern offen steht, war ursprünglich nur die beimühle, im mittlerweile zum wohnhaus umgebauten grossen haupthaus war eine grosse mehlmühle, im nebengebäude wurden allerhand andere dienstleistungen angeboten, wie gips brechen und mahlen, korn entspelzen, früchte stampfen und hanf oder flachs brechen.


der kleiekotzer, der das noch nicht fein genug gemahlene mehl auswirft, gehört darum ursprünglich garnicht hierher, ich fand ihn aber so fotografierenswert.


was ich noch nie gesehen hatte, war diese nutzung der mühle zum brechen von hanf und angeblich auch von flachs. die erläuterungen zur aufbereitung von pflanzenfasern zur textilherstellung waren aber so wenig fundiert, dass ich nicht ganz sicher bin, ob hier tatsächlich auch der empfindlichere lein gebrochen wurde, oder nur groberes material wie nesseln und hanf. man müsste der sache wohl mal nachgehen, aber besser vielleicht nicht an einem mühlentag...

Dienstag, 17. Mai 2016

tomaten - für uns und für andere



in woche neun habe ich in diesem jahr unsere tomatensetzlinge ausgesät, das war anfang märz. anfangs sind sie schnell gekeimt, dann aber kam das insgesamt kalte frühjahr oder der verspätete winter der tomatensetzlingszucht in die quere. zuerst konnten sie erst spät raus, dann mussten sie anfang april wieder eine woche rein, weil wir in urlaub fuhren und dem sohn das rein und raus mit den tomaten nicht zumuten wollten. dann mitte april endlich raus ins tomatenhaus, aber immer über nacht wieder rein, weil schon wieder fröste angesagt waren. zeitweise teilten die tomaten sich das gästezimmer mit meiner mutter - einfach weil dort ein freier tisch für die immerhin knapp 60 pflanzen zur verfügung stand.
in den letzten wochen sind sie aber nun fleissig gewachsen und nach der kalten sophie zum ausspflanzen bereit.
heute habe ich mal gesichtet, was ich da so in den töpfen habe, das waren also:
12 sorten, 54 pflanzen gesamt, davon 22 stück cocktailtomaten und 32 stück normale und fleischtomaten. alle pflanzen habe ich aus tomaten aus dem vergangenen jahr nachgezogen, bis auf die sorte berner rosen, die in diesem jahr neu dazugekommen ist. es sind darunter einige alte sorten, viele aus pro specie rara saatgut gezogen und viele, die bei uns schon seit jahren gut wachsen.


12 pflanzen, von jeder sorte eine, habe ich für uns reserviert, 14 weitere haben auch schon einen platz, nun sind 10 cocktail und weitere 18 normale tomatenpflanzen übrig und wollen verteilt werden. wer mag, kommt in den nächsten tagen vorbei oder schreibt mir eine mail, dann bringe ich auch pflanzen zum beispiel ans spinntreffen mit. es gilt halt:  der gschwinder isch der schneller...

unsere tomaten!

Samstag, 14. Mai 2016

unser gemüse gestern


ein füllhorn! von hinten nach vorne: spinat, ein sack voll, kopfsalat, rüebli (wenig) und radiesli (viel). ich habe dann zwei radiesli-bunde gemacht und verschenkt. an eine auftraggeberin, die ich besuchen musste, weil es wegen einem auftrag noch etwas zu besprechen gab und an die mutter, die meine tochter hütete, während wir auf dem lehrlingsanlass bei des mittleren lehrfirma (die mit dem grossen orangen m) waren. das kam in beiden fällen gut an.

Freitag, 13. Mai 2016

12 von 12 im mai


im arbeitszimmer erfreut mich die sammlung der frühlingspoststöffchen (und einem bonusstoff von frau müllerin!)


 ein beret will fertiggestellt werden.


jetzt müsste ich nur noch einen termin mit dem auftraggeber des berets abmachen können.


 die tochter bringt vom schrott eine weitere lampe nach hause.


 die tomaten bleiben heute im häuschen.


 weil es regnet. und regnet. und regnet.


 vom mittagessen bleiben drei pfannkuchen übrig.


 auf dem spinnrad macht sich das spinnfasernabo vom märz breit.


der nasse kater will rein. darf er aber nicht. jedenfalls nicht durchs fenster.


 und was soll aus der jahreshausaufgabe vom spinntreff werden?


 die beiden sitzfilze sind jedenfalls fertig. aber trocknen müssen sie noch. 


einen ganzen stapel kleider hat sich die tochter heute nachmittag ausgesucht. der sommer kann kommen.

mehr 12er finden sie wie immer hier.

Dienstag, 10. Mai 2016

auch das schon vorüber... frühlingspostwoche #8

beim heutigen blick in den briefkasten wusste ich garnicht so recht, ob ich mich wirklich freuen sollte... da lag also ein fischpostbrief, aber zugleich wusste ich ja schon, dass es der letzte seiner art sein sollte. kurz zuvor hatte ich schon bei mila gelesen, wie sie die fehler lieben gelernt hat: 


 und dann kam das. sozusagen ein angebot, den stoff, den man noch nicht mal gesehen hatte, selbst zu "verbessern"?


 nach dem auspacken: zwei stoffe! beide supertoll! und die erkenntnis, dass mit siebdruck nicht nur total geplante drucke möglich sind, sondern eben auch, wildes, spontanes arbeiten!


am allerschönsten aber finde ich die blumenfische, die mit blumengardinen gedruckt wurden.
ein würdiger, weil wunderschöner abschluss der frühlingsfischsiebdruckpostaktion bei frau müllerin.

Montag, 9. Mai 2016

geht vorüber ... leider!


besuche im zentrum paul klee sind immer auf eine art anregend zur eigenen produktion, so auch der jüngste, der noch einmal ganz besonders nachgewirkt hat. bei der vorbereitung auf einen filzworkshop übers verlängerte himmelfahrtswochenende bei annemie koenen in der ländlichen heimvolkshochschule hohebuch gab es auf der materialliste für den turkmenischen filz eine position "entwurf, traditionell oder modern", was mich wieder auf die zeichnung "geht vorüber" aus der klee-ausstellung, über die ich hier schon mal geschrieben hatte, brachte. 

die kursausschreibung hatte ich ein bisschen missverstanden, dachte ich doch, dass ich einen kirgisischen shyrdak und einen filz in turkmenischer technik filzen könnte. und obwohl mich der shyrdak auch gereizt hätte, blieb ich schlussendlich beim turkmenischen filz, da mich die ergebnisse eines workshops von annemie beim filzfest in berlin so beeindruckt hatten, dass ich den kurs überhaupt gebucht habe. dafür dann eben ein grosser turkmenischer filz.

 

bei der turkmenischen technik werden zuerst die umrisse der muster gelegt und dann mit farben ausgefüllt.


diese technik wird in turkmenistan vor allem für teppiche verwendet, meist mit sehr tradtionellen mustern. hier hätte ich nun zu gerne auf eine seite mit turkmenischen filzteppichen verlinkt, kann aber nichts so recht gutes finden. das problem scheint darin zu liegen, dass in turkmenistan auch teppiche geknüpft wurden/werden und filzteppiche weniger aufmerksamkeit erhalten als geknüpfte. einen schönen überblick über herstellung und geschichte, aber auch soziale aspekte der filzteppichherstellung bietet dieser text der galerie hejazian in berlin - halt leider ohne bilder.


irgendwann hatte ich dann alle flächen ausgefüllt, säuberlich an ort und stelle gefrickelt und es konnte weiter gehen mit dem aufbau des teppichs. natürlich fehlt auf dem bild noch die umgebende schicht, aber davon habe ich leider kein foto gemacht.


die farbigen flächen werden dann noch durch mehrere schichten hindurch weiter mit farbe hinterlegt, als abschluss aber habe ich dann zwei schichten grau gelegt. anschliessend wurde das ganze angefilzt, dann auf das endmass gerollt. nix spektakuläres für diejenigen, die schon mal gefilzt haben. sehr schätzen gelernt habe ich aber die matte, die annemie dabei hatte, sie ist wohl aus bast gemacht und fein genug um das muster direkt darauf zu legen, andererseits rauh genug, dass es auch sehr nass nicht verrutscht und sie bietet eine optimale unterstützung beim filzprozess.

ganz international haben wir die teppiche anschliessend kirgisisch gespült, aufgerollt, mit wasser überlaufen lassen bis keine seife mehr kommt und dann auf der umgedrehten schüssel auslaufen gelassen. 


tags darauf habe ich den filz dann noch ein wenig massiert, ränder noch einmal gerade gerichtet und die durchgedrungenen haare der rückwärtigen grauen schicht mit dem rasierer entfernt.


nun leuchtet er, der fuchs, oder was für ein tier das auch immer ist!

leider konnte ich mich irgendwie nicht dazu durchringen, noch ein grösseres stück anzufangen, obwohl noch reichlich zeit gewesen wäre, anstattdessen habe ich noch ein bisschen in minitäschchen dilettiert, die mir aber nicht gut genug gefallen, dass sie hier gezeigt werden sollen. dafür schmiedete ich dann auf der heimfahrt pläne für eine tasche...

der kurs war insgesamt sehr schön. annemie ist eine tolle kursleiterin, die sich hinreissend  um alle, wirklich alle teilnehmerinnen bemüht. sehr bewundert habe ich, wie sie zwischen beiden techniken, die schon sehr verschiedene arbeitsschritte verlangen, hin und her gesprungen ist und doch immer alle etwas sinnvolles zu tun hatten. und der shyrdak steht in zwei jahren wieder in hohebuch auf dem programm!
ein paar eindrücke konnte ich schon mal mitnehmen...


 ... und eine schnur, wie sie zur herstellung gebraucht wird.


 filztechnisch ist die herstellung eines shyrdak nicht so eine grosse sache, werden doch nur einfache flächen gefilzt, der reiz - und die herausforderung - liegt in den arbeitsschritten, die nach dem filzen kommen: dem schneiden, dem nähen, der herstellung von schnüren, dem zusammenfügen von ober- und unterfilz und der randbearbeitung mit kabulischem weben.
(shyrdaks finden sich übrigens zu hauf einfach in der bildersuche von google. und dazwischen dann auch noch ein ala-kiz, der übrigens genau umgekehrt wie ein turkmenischer filz hergestellt wird. )


mal sehen, ob das dann klappt in zwei jahren!